• Carl Friedrich L. Walther im Weinberg
  • Carl Friedrich L. Walther Korbpresse
  • Carl Friedrich L. Walther Schlosskeller
  • Carl Friedrich L. Walther Weinberg Anhänger
Herkunftsland
Deutschland
Region
Saale-Unstrut | Sachsen-Anhalt & Thüringen
Anbaumethode
manuelle Bewirtschaftung im Weinberg | zertifiziert ökologisch-nachhaltiger Weinbau
Kellerarbeit
Spontangärung | Ausbau im Holzfass & Stahltank mit langem Hefelager
Rebfläche
0,87 Hektar
Besonderheiten
Bioweingut | naturnahe Weine

Artikel des Produzenten Carl-Friedrich L. Walther

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Carl Friedrich L. Walther – Bio-Winzer vom Dachsberg in Saale-Unstrut

Carl-Friedrich L. Walther entstammte KEINER alteingesessen Winzerfamilie, sondern entdeckte seine Winzer-Leidenschaft am Gymnasium in Laucha an der Unstrut (wo nebenbei erwähnt auch Konrad Buddrus von Konni&Evi ein paar Klassen unter ihm die Schulbank drückte). Das Gym in Laucha bewirtschaftet eine Parzelle im Freyburger Edelacker (unterhalb des Hotels Edelacker), bei dem die Kids in jeder Klasse ab der 7. als Wahlpflichtfach in den Weinbau reinschnuppern können. Da Carl jedoch lieber mit den Händen arbeiten wollte, statt zu studieren, entschied er sich für eine Ausbildung im Weinbau. Direkt nach der Schule absolvierte er ein Praktikum im Landesweingut Kloster Pforta.

Mangels Connections zur hiesigen (sehr übersichtlichen) Winzerszene – wie gesagt, Carl kommt nicht vom Weinberg – verschlug es ihn zur Ausbildung nicht in ein heimatnahes Weingut, sondern an die Mosel. Beim Weingut Martin Schömann in Zeltingen-Rachtig schloss er seine Lehre ab. An der Berufsschule Bernkastel legte man noch den Schwerpunkt auf die Ausbildung zum Winzer in großen, konventionellen und eher technischen Betrieben.

Die Idee zur Selbstständigkeit wurde – typisch für unser gesamtdeutsches Schulsystem – den Kids nicht in den Kopf verpflanzt und so hatte Carl erst bei einem Weinausflug ins Piemont sowie nach Südtirol einen Erweckungsmoment. Hier lernte er, dass man mit minimalem technischen Aufwand, mit reduziertem Equipment, sensationelle Weine gekeltert werden können und die Idee zum eigenen Wein reifte.

Nach einem kurzen Abstecher an die Dresdner Elbe fasste er den Entschluss: Eigene Weine kann man nur im eigenen Weinberg mit eigenem Keller umsetzen. Das Weingut Carl-Friedrich L. Walther ward geboren.

Los ging es für Carl und sein Weingut 2017. Zusammen mit Freunden und Familie wurde zunächst eine kleine Parzelle mit rund 3000 Quadratmeter Silvaner bewirtschaftet. Nach und nach kamen in den letzten Jahren neue Parzellen hinzu und mittlerweile sind es rund 9000 Quadratmeter Rebfläche, die von ihm per Hand kultiviert werden. Hauptsächlich gedeihen die Reben auf dem thüringischen Kaatschener Dachsberg, woher auch der Dachs als Logo des Weinguts stammt. Diese Einzellage gehört zur Weinbauregion Saale-Unstrut und beherbergt neben Silvaner auch Riesling, Weiß- sowie Spätburgunder. In Zukunft sollen noch weitere Parzellen hinzukommen und teils neu aufgerebt werden. Schon seit der Gründung arbeitet Carl strikt biologisch und ist seit dem Jahrgang 2020 auch nach EG-Ökorichtlinien zertifiziert.

Auf den Weinbergen wachsen abseits der Reben viele Kräuter und Blumen, überall wimmelt es von Insekten und Kleinstlebewesen. Synthetische Fungizide, anorganische Dünger und Herbizide haben hier keinen Platz. Vielmehr werden Hecken und Wildstreifen für den Schutz der Fauna erhalten und aktiv die Mikroflora des Bodens gefördert. So gedeihen die Reben auf natürliche Weise und belohnen Carl mit aromatischen, Extrakt-reichen Weintrauben. Für ein gesundes Lesegut ist jedoch viel Handarbeit vonnöten. Sie beginnt bei Carl mit dem sanften Rebschnitt und endet mit einer akribischen Traubenlese per Hand.

Dieses gesunde Lesegut ist wiederum Grundlage für die Kellerarbeit bei Carl-Friedrich Walther, denn im Schlosskeller ist Minimalismus angesagt. Im besten Falle wird aus Trauben, Most und aus Most wird Wein, ohne viel Schnickschnack und unnötige Eingriffe. Bei der Weinbereitung spielen Ruhe, Zeit und eine Menge Geduld die wichtigste Rolle. Dabei darf es bei der Gärung auch schon mal wild zur Sache gehen, bevor die Jungweine für eine lange Reife ins Holzfass kommen. Wichtig ist ihm, die Authentizität seiner Weine und den vollen Charakter der Trauben ins Glas zu bringen. Dem charismatischen Jungwinzer gelingt es dabei hervorragend, mit minimalem önologischen Aufwand vollmundige, lebendige Weine zu kreieren.

Bilder:
© Flaschenbilder: Weinkombinat Hugel - Jens Hugel
© Bilder vom Weingut: Weingut Carl-Friedrich L. Walther & Weinkombinat Hugel - Jens Hugel