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Herkunftsland
Ungarn
Region
Sopron
Anbaumethode
Handarbeit im Weinberg | Biodynamie nach Respekt-Richtlinien
Kellerarbeit
keine Enzyme & Reinzuchthefen | langer Ausbau im Holzfass | keine Anreicherung
Rebfläche
28 Hektar in Horitschon & Balf
Besonderheiten
vielfältige Bodenstrukturen | naturnahe Bewirtschaftung

Artikel des Produzenten Weninger Pincészet

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Als Vater Franz Ludwig Weninger nach dem Fall des eisernen Vorhangs das erste Mal in das unweit gelegene Ungarn reiste, dauerte es nicht lange, bis er sein Herz an die hiesige Weinkultur verlor. Großen Anteil daran hatte unbestreitbar der ehemalige Förster Attila Gere, mit dem er kurzerhand 1992 ein Weingut in Villány (das Weingut Weninger & Gere), im Süden des Landes, gründete. Und so begann die Reise der Weningers in Ungarn. Als ihnen schließlich 1997 ein Weinhang im ungarischen Sopron, keine 10 Kilometer vom heimatlichen Horitschon entfernt, angeboten wurde, begann auch die Reise für Sohn Franz Reinhard Weninger. In den burgenländischen Weinbergen groß geworden, war es nur folgerichtig, dass Sohn Franz seinem Vater in die Fußstapfen folgte und Weinbauer wurde. Nach Studium der Önologie in Klosterneuburg samt Auslandspraktika in Kalifornien, kam das Weingut in Balf/Sopron für Sohn Franz im Jahr 2000 wie gerufen. Neue Eindrücke und eigene Ideen konnten hier verwirklicht werden.

Neue Rebsorten, neue Kellerarbeit, neue Wirtschaftsweise. Einmal alles anders, bitte! Der Aufenthalt in Amerika war für Sohn Franz sehr prägend. Er wollte nicht die Stile der großen Gegenden kopieren und dafür alle nötigen Mittel verwenden. Der eigene Stil, die eigene Identität war ihm wichtig, und Vater Franz ließ sich überzeugen und zog mit. Was über ein halbes Jahrhundert ein Hindernis war, zeigte sich jetzt als Glücksfall. Die Weinberge, welche sich an der ungarisch-österreichischen Grenze entlangschlängelten, waren recht naturbelassen, denn der östliche Teil des Sees war schon zu Zeiten den Kommunismus zum Naturschutzgebiet erhoben. Somit waren die Lagen unbelastet und ein Gleichgewicht im Weinberg zu finden, war deutlich einfacher, als eine industrielle Monokultur mit toten Böden zu revitalisieren. Doch aus der Not wurde eine Tugend und dank großem Ehrgeiz und noch größeren Kraftanstrengungen werden von Franz, nun mittlerweile im Duett mit Frau Petra, hochklassige Weine gekeltert, die durchaus zum heutigen Hype auf ungarische Weine beigetragen haben. Allen voran Kékfrankos, wie der Blaufränkisch im Ungarischen bezeichnet wird, aber auch Fehérburgundi (Weißburgunder), Furmint, ein wenig Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc sowie Syrah und ein Fitzelchen Pinot Noir bilden den Rebsortenspiegel von Weninger Pincészet (Weninger Weingut). Seit 2004 alles biologisch und seit 2006 biodynamisch nach respectBIODYN-Richtlininen. Der Boden ist erstaunlicherweise trotz der Nähe zu Horitschon ein Anderer, nämlich vorzugsweise Gneis und Glimmerschiefer. Das wirkt sich auch auf die Stilistik der Weine aus, die eine spürbar andere Mineralität aufweisen als ihre österreichischen Kollegen.

Um diesen feinen Unterschied auch schmeckbar zu machen, wird im Keller mit so geringer Intervention wie möglich gearbeitet. Nichts weg, nichts dazu, die Traube zum Most, zum Wein. Naturwein in feinster Form. Mit viel Geduld und Zeit auf der Feinhefe entstehen hier sehr langlebige, ausdrucksstarke Weine, die in großen Holzfässern, Tonamphoren und Beton-Gebinden bis zur vollen Reife lagern können. Große Kunst!

Bilder:
© Flaschenbilder: Weinkombinat Hugel – Jens Hugel
© Bilder vom Weingut: Philipp Breidler; Zoltán Miklóska; Klaus Vyhnalek; Gerhard Wasserbauer